116117 - Ärztlicher Bereitschaftsdienst
Ihr erster Ansprechpartner: Der Haus- und Kinderarzt
Sie fühlen sich zwar krank, aber es geht Ihnen nicht so schlecht, dass Sie sofort ärztliche Hilfe benötigen? In diesem Fall ist der Haus- oder Kinderarzt der erste Ansprechpartner. Schließlich kennt er Sie und Ihre Kinder sowie Vorerkrankungen am besten und weiß, welche Behandlung am sinnvollsten ist.
Wann rufen Sie die 116117 an?
Die Faustregel lautet: Handelt es sich um eine Erkrankung, mit der Sie normalerweise zu einem Arzt in seiner Praxis gehen würden, die Behandlung aber aus medizinischen Gründen nicht bis zum nächsten Tag warten kann, ist der ärztliche Bereitschaftsdienst unter 116117 der richtige Ansprechpartner. Dies gilt zum Beispiel bei hohem Fieber, unklaren Bauchschmerzen oder Erbrechen.
Das medizinische Fachpersonal in der KVSH-Leitstelle schätzt die Dringlichkeit der Beschwerden ein und bespricht mit dem Anrufer, welche Versorgung individuell erforderlich ist. Das kann das Aufsuchen einer der landesweit 44 allgemeinmedizinischen und kinderärztlichen Anlaufpraxen, die sich in der Regel an Krankenhäusern befinden, sein, ein Telefongespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt (ärztlicher Beratungsdienst) oder, wenn es medizinisch notwendig ist, der Besuch des Patienten durch einen Arzt des fahrenden Dienstes. Sollte sich bei dem Telefonat herausstellen, dass es sich um lebensbedrohliche Beschwerden handelt, wird der Fall von der Leitstelle der KVSH direkt an die 112 weitergeleitet.
Die 116117 funktioniert ohne Vorwahl und gilt deutschlandweit. Der Anruf ist kostenfrei – egal, ob über das Festnetz oder mit dem Mobiltelefon angerufen wird.
Wann rufen Sie die 112 an?
Der ärztliche Bereitschaftsdienst ist nicht zu verwechseln mit dem Rettungsdienst, der in lebensbedrohlichen Fällen Hilfe leistet. Bei Notfällen, wie akuten starken Blutungen, starken Brustbeschwerden, Bewusstlosigkeit, schwere Atemnot und Vergiftungen alarmieren Sie den Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112.
Den ärztlichen Bereitschaftsdienst in Schleswig-Holstein können Sie unter der 116117 zu folgenden Zeiten erreichen:
Montag, Dienstag und Donnerstag
18:00 – 08:00 Uhr
Mittwoch und Freitag
13:00 – 08:00 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertag
ganztags
Weitere Informationen über den ärztlichen Bereitschaftsdienst mit Standorten und Öffnungszeiten der Anlaufpraxen gibt es unter www.116117.de
Sektorenübergreifende Notfallversorgung
Ärztlicher Bereitschaftsdienst und Kliniknotaufnahme (ZNA) arbeiten in Schleswig-Holstein seit vielen Jahren eng während der Zeiten des Bereitschaftsdienstes in der Notfallversorgung zusammen. An der Patientenaufnahme des Krankenhauses wird je nach Krankheitsbild entschieden: Wer nur ambulante Hilfe braucht, wird von den Ärztinnen und Ärzten des Bereitschaftsdienstes behandelt. Wer weiterführende Diagnostik benötigt oder stationär aufgenommen werden muss, kommt in die Notaufnahme des Krankenhauses. Auf diese Weise ist eine gezieltere Behandlung möglich. Denn vielfach melden sich Patienten mit Bagatellerkrankungen in der Krankenhaus-Notaufnahme, anstatt den ärztlichen Bereitschaftsdienst aufzusuchen. Übrigens: An 11 Standorten erfolgt die Ersteinschätzung schon an einem gemeinsamen Empfangstresen. Weitere sind in Planung.
Die KVSH organisiert außerdem einen augenärztlichen und einen HNO-Bereitschaftsdienst, die zu bestimmten Zeiten in den Praxen der diensthabenden Ärzte stattfinden. Welche diensthabende Praxis in der Region geöffnet hat, erfahren Patienten ebenfalls unter der Rufnummer 116117.
Unter der 116117 gibt es auch tagsüber, außerhalb der Zeiten des Bereitschaftsdienstes Hilfe, wenn Patientinnen und Patienten akute, aber nicht lebensbedrohliche Beschwerden haben. Das Fachpersonal der Leitstelle nimmt eine Ersteinschätzung vor und gibt dem Patienten eine Versorgungsempfehlung. Ist es medizinisch erforderlich, kann die Leitstelle einen Akutpatienten auch kurzfristig verbindlich in eine Praxis vermitteln.
Und denken Sie bitte daran: Die Notaufnahme eines Krankenhauses ist nur für echte Notfälle da.