Wie Praxen sich auf Hitzewellen vorbereiten können

Hitzeperioden dauern immer länger an und fallen extremer aus. Das stellt auch Praxen vor Herausforderungen.

Der Klimawandel ist längst auch bei uns im Norden angekommen. Die Sommer der letzten Jahre waren deutlich heißer als die vorherigen. Hitzeperioden dauern immer länger an und fallen extremer aus. Besonders vulnerable Gruppen wie Ältere, Schwangere, Vorerkrankte aber auch Kleinkinder und Säuglinge leiden unter der Hitze und sind besonders gefährdet gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Hitze-Ausschlag, Ödeme in den Beinen, Schwindelgefühl oder Herz-Kreislauf-Probleme, um nur einige der Gefahren zu nennen, zu erleiden. Die verschiedenen Akteure des Gesundheitswesens haben die Bedeutung des Klimawandels und die Bedeutung für die Gesundheit der Bevölkerung erkannt und sind um Maßnahmen bemüht. 

  • Das RKI informiert in seinem Wochenbericht zur hitzebedingten Mortalität für die Sommermonate Juni bis September: www.rki.de/hitzemortalitaet
  • Im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der Bundesärztekammer hat das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) eine Reihe von Patienteninformationen herausgegeben. Diese können kostenfrei heruntergeladen und beispielsweise im Wartebereich oder an Interessierte ausgehändigt werden. Grundlage der bereits über 90 Kurzinformationen sind Leitlinien, Patientenleitlinien und systematische Literaturrecherchen, deren Inhalte mit Patientenvertretern und medizinischen Experten abgestimmt werden. Teils sind die Informationsblätter in mehreren Sprachen erhältlich www.aezq.de.
  • Das Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin hat im Juni 2022 einen Musterhitzeschutzplan für ambulante Praxen veröffentlicht. In fünf Schritten werden Maßnahmenpakete vorgestellt. Auszüge aus dem Musterhitzeschutzplan möchten wir Ihnen nachfolgend vorstellen ebenso eine Übersicht zur Erstversorgung hitzebedingter Notfälle: Musterhitzeschutzplan für ambulante Praxen
  • Auch das Robert-Koch-Institut hat kürzlich Teil 1 von 3 zum Sachstandsbericht „Klimawandel und Gesundheit“ veröffentlicht. Die Publikationen sind Teil des Projektes „KlimGesundAkt“, welches vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert wird. „Schwerpunkt der ersten Ausgabe ist der Einfluss des Klimawandels auf Infektionskrankheiten. Themen sind Vektor- und Nagetier-assoziierte Infektionen, wasserbürtige Infektionen und Intoxikationen, lebensmittelassoziierte Infektionen und Intoxikationen sowie Antibiotikaresistenzen. Ein einleitender Beitrag umreißt das gesamte im Sachstandsbericht behandelte Themenfeld Klimawandel und Gesundheit. Die zweite Ausgabe des Berichts fokussiert im 3. Quartal auf nicht-übertragbare Erkrankungen, die etwa durch Hitze und andere Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen vermittelt werden können, auf den Einfluss des Klimawandels auf allergische Erkrankungen, die Folgen veränderter UV-Strahlung oder höherer Luftschadstoffbelastungen sowie die Folgen des Klimawandels auf die psychische Gesundheit. Die dritte Ausgabe, die im 4. Quartal erscheint, untersucht die gesundheitliche Chancengleichheit im Hinblick auf Auswirkungen des Klimawandels, die Bedeutung der zielgruppenspezifischen Klimawandelkommunikation und formuliert den Handlungsbedarf auf Basis der in den anderen Beiträgen formulierten Handlungsempfehlungen.“ (Auszug aus der Pressemitteilung des Robert-Koch-Instituts) 
© 2024 KVSH