Ärzte und Psychotherapeuten aus dem Norden unterstützen bundesweiten Forderungskatalog – Politik muss jetzt handeln, um den Praxiskollaps zu verhindern!

Die Vertreterversammlung der KBV hat gemeinsam mit Abgeordneten aus den regionalen Kassenärztlichen Vereinigungen in einer Krisensitzung am 18. August einstimmig sieben Forderungen an die Politik formuliert.

21.08.2023
  • Tragfähige Finanzierung: Retten Sie die Praxen aus den faktischen Minusrunden und sorgen Sie für eine tragfähige Finanzierung, die auch in der ambulanten Gesundheitsversorgung insbesondere In­flation und Kostensteigerungen unmittelbar berücksichtigt!
  • Abschaffung der Budgets: Beenden Sie die Budgetierung, damit auch Praxen endlich für alle Leis­tungen bezahlt werden, die sie tagtäglich erbringen!
  • Ambulantisierung: Setzen Sie die angekündigte Ambulantisierung jetzt um – mit gleichen Spielre­geln für Krankenhäuser und Praxen!
  • Sinnvolle Digitalisierung: Lösen Sie mit der Digitalisierung bestehende Versorgungsprobleme. Sor­gen Sie für nutzerfreundliche und funktionstüchtige Technik sowie die entsprechende Finanzierung, und belassen Sie die datengestützte Patientensteuerung in ärztlichen und psychotherapeutischen Händen!
  • Mehr Weiterbildung in Praxen: Stärken Sie die ärztliche und psychotherapeutische Weiterbildung! Diese muss – um medizinisch und technisch auf dem aktuellen Stand zu sein – schwerpunktmäßig ambulant stattfinden. Beziehen Sie auch hier die niedergelassene Vertragsärzte- und Psychotherapeutenschaft ein!
  • Weniger Bürokratie: Schnüren Sie das angekündigte Bürokratieabbaupaket, damit wieder die Medi­zin im Vordergrund steht und nicht der „Papierkram“!
  • Keine Regresse: Schaffen Sie die medizinisch unsinnigen Wirtschaftlichkeitsprüfungen ab! Die Arz­neimittelregresse müssen weg!

Der verabschiedete Forderungskatalog, der auch Lösungsvorschläge der Ärzte und Psychotherapeuten für die drängenden Probleme der ambulanten Versorgung beinhaltet, wird nun Bundesgesundheitsminis­ter Karl Lauterbach übermittelt. Dieser ist aufgefordert, bis zum 13. September 2023 zu den Forderungen Stellung zu beziehen und konkrete Umsetzungsschritte zu benennen.

„PraxenKollaps – Praxis weg, Gesundheit weg!“ – Bundesweite Aktion der Kassenärztlichen Ver­einigungen

Diese Pressemitteilung veröffentlich die KVSH im Rahmen der bundesweiten Aktion aller Kassenärztli­chen Vereinigungen (KVen) unter dem Titel „PraxenKollaps – Praxis weg, Gesundheit weg!“ Die 17 bun­desweiten KVen veröffentlichen in ihren Bundesländern gleichlautende Mitteilungen, um auf die akut ge­fährdete Situation der ambulanten Versorgung aufmerksam zu machen. Hintergrund sind die Finanzie­rungsverhandlungen auf Bundesebene, die am 9. August gestartet sind.

Höhepunkt der Aktion war eine gemeinsame Krisensitzung der Vertreterversammlungen aller KVen gemeinsam mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) am 18. August in Berlin, an der ärztliche und psychotherapeutische Vertreterinnen und Vertreter aus ganz Deutschland teilnahmen. Mehr Informationen finden Sie auf der Website der KBV: www.kbv.de/html/praxenkollaps.php

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