Ambulantes Monitoring von Covid-19-Positivfällen

Wir sind überwältigt von mehr als 600 Rückmeldungen zur Bereitschaft zum Durchführen eines ambulanten Monitorings.

24.03.2020

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir sind überwältigt von mehr als 600 Rückmeldungen zur Bereitschaft zum Durchführen eines ambulanten Monitorings. Herzlichen Dank an diese große Gruppe! Beim ambulanten Monitoring geht es ausschließlich um die positiv getesteten Patienten in behördlich angeordneter häuslicher Quarantäne, von denen potentiell 10% schwer pneumonisch erkranken können und bei denen das Auftreten drohender Komplikationen so frühzeitig erfasst werden soll, dass ggf. stationäre Behandlungen verringert und zumindest Schwerstkomplikationen bis zum Tode verhindert werden sollen. Besonders vulnerabel sind dabei COPD-Patienten, aber auch alle anderen multimorbid erkrankten und immungeschwächten Personen.

Das Monitoring wird verschiedene Abschnitte haben. Heute können wir nur den ersten Schritt übermitteln, womit Sie als Hausärzte bereits starten können. Eine weitere Abstimmung geschieht noch mit dem Ministerium, das die Daten der Positivfälle aus den Meldungen der Gesundheitsämter in eine Datenbank stellen will, zu der Sie dann Zugang erhalten für einen Patienten, den Sie betreuen. Das medizinische weitere Konzept soll sein ein telefonisch zuschaltbarer Hintergrunddienst von Pneumologen zur hausärztlichen Unterstützung und eine „Kavallerie“ aus Anästhesisten, die im Falle der Notwendigkeit klinischer Untersuchung und Entscheidung weiterer ambulanter oder doch stationärer Behandlung Besuche ausführen sollen. Nur für diese würden wir dann auch die notwendige Schutzkleidung zur Verfügung stellen können und müssen, da Schutzkleidung unverändert Mangelware ist und somit priorisiert werden muss:

Stufe 1:

Wenn Sie wissen, dass einer Ihrer Patienten positiv getestet ist und sich in häuslicher Quarantäne befindet,

  • Rufen Sie aktiv den Patienten 2x täglich an, am besten im 12-Stunden-Abstand. Lassen Sie sich dazu sowohl Festnetz- als auch Mobilnummer geben.
  • Erheben Sie die Parameter auf dem 7-Tage-Protokoll, das wir Ihnen beilegen. Kopieren Sie sich einige Exemplare für die zweite Woche oder für einen zweiten Patienten. Das Formular steht auch auf der KVSH-Webseite unter www.kvsh.de/coronavirus zum Download bereit.
  • Beobachten Sie Befinden und Werte des Patienten. Noch können Sie keine O2-Sättigung abfragen, dazu sollen erst die Gesundheitsämter die Patienten mit Pulsoximetern ausstatten.
  • Geben Sie dem Patienten eine Mobilnummer, unter der er Sie bei Befindensänderungen erreichen kann. Dies muss Rund-um-die-Uhr gelten. Verweisen Sie diese Patienten keinesfalls, auch nicht zu Notdienstzeiten, an die 116117 – und an die 112 mit allen folgenden Konsequenzen nur im Falle drohender Lebensgefahr.
  • Diese Bereitschaft wird pro Patient 14 Tage nötig sein.

Alles Weitere – zur Datenbank, zu kommenden Hintergrunddiensten, zur internen Kommunikation in den Regionen zu diesen Patienten zwischen den Fachgruppen – geben wir an Sie weiter, wenn uns die Informationen dazu vorliegen.

Eine Bitte:

Die KVSH erhält keine Informationen von den Gesundheitsämtern, wo sich positiv Erkrankte befinden. Wir können daher auch keine regionale Zuordnung mehrerer Fachgruppen für die Regionen zu diesen Erkrankten organisieren. Wir würden Ihnen das aber gern anbieten wollen. Wir bitten, dass Sie uns unter vorstand@kvsh.de kurz mitteilen: Patient 1 – Wohnort: XX und Ihren Praxisnamen. Mehr Daten sind dazu nicht erforderlich.

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